$\newcommand{\dede}[2]{\frac{\partial #1}{\partial #2} }
\newcommand{\dd}[2]{\frac{d #1}{d #2}}
\newcommand{\divby}[1]{\frac{1}{#1} }
\newcommand{\typing}[3][\Gamma]{#1 \vdash #2 : #3}
\newcommand{\xyz}[0]{(x,y,z)}
\newcommand{\xyzt}[0]{(x,y,z,t)}
\newcommand{\hams}[0]{-\frac{\hbar^2}{2m}(\dede{^2}{x^2} + \dede{^2}{y^2} + \dede{^2}{z^2}) + V\xyz}
\newcommand{\hamt}[0]{-\frac{\hbar^2}{2m}(\dede{^2}{x^2} + \dede{^2}{y^2} + \dede{^2}{z^2}) + V\xyzt}
\newcommand{\ham}[0]{-\frac{\hbar^2}{2m}(\dede{^2}{x^2}) + V(x)}$
# Teile
## Intro:
Wer bin ich?
- Raphael Zumbrunn => rzumbrunn@ethz.ch
- Interdisziplinäre Naturwissenschaften 6. Semester
- Fokus auf QM, Festkörper Physik, Anorganische Chemie
Ihr dürft mich gerne zu allem studiumsrelevanten ausfragen (von inhaltlichen Fragen, bis hin zur Organisation, Kursempfehlungen, etc)
### Kontakt und Infos:
Website: zura.ch (Aufschrieb, Tipps, etc)
Moodle: Forum für Fragen, und Mitteilungen
Mail: rzumbrunn@ethz.ch (Fragen)
### Struktur ÜL:
- 1. Lektion repetition des Unterrichts, Fragen, Konzepte
- 2. Lektion basiert auf Übungen (normalerweise Nachbesprechung + Tipps für nächste Serie) (umgekehrt als andere TA’s)
Anfangs immer MC
Idee:
- Theorie aus der VL
- “Handwerkskunst” aus den Übungen
- Intuition, Vorgehen, Verständnis aus der ÜL
Deshalb:
- Stellt fragen, am besten live, oder spätestens auf der Serie!
Experiment:
- zura.ch/feedback
Idee: Ihr gebt an wie das Tempo ist, ich erhalte live einen Überblick
### Übungsbetrieb:
- Serie wird ausgeteilt Di, Woche N
- Zeit bis Do, Woche N+1 (Können wir abmachen Mi morgen Woche N+1)
- Besprechung der Serie N in Woche N+1 (deshalb frühere Abgabe)
- Tipps für Serie N+1 in Woche N+1
Konkret:
- Ihr habt jetzt Serie 1 erhalten.
- Wir besprechen Tipps für Serie 1 am Donnerstag
- Ihr gebt die Serie am nächsten Mittwoch morgen ab
- Ich korrigiere die Serie/ Betrachte was gut lief bis am Donnerstag
- Wir besprechen die Serie 1 am Donnerstag der 2. Woche
### Notenbonus:
- Pro sinnvoll bearbeiteter Aufgabe 1 Punkt (darf auch komplett falsch sein)
- Wichtig für mich, damit ich mich auf die ÜL vorbereiten kann!!!
- 40/60 Punkte -> 0.25 Notenbonus (Lohnt sich!!!)
- Ihr dürft in Gruppen abgeben (bitte auf Blatt markieren)
- Alle müssen Separat abgeben!!! (Moodle thing)
- Wenn 2/3 der Klasse den Notenbonus erhalten => Ich zahle allen ein Bier (oder Ähnliches)
## Motivation
Wellen und Schwingungen sind wichtig in:
- Ingenieurwissenschaften (Stabilität dynamischer Systeme)
- Akustik
- Geowissenschaften (Erdbeben, Bodenschichten)
- Radio/ Signale
- Licht!
## Repetition Unterricht
### Phänomenologie der Welle
Wir stellen uns vor wir wären die ersten Physiker\*innen die Wellen beschreiben möchten.
Zuerst vernachlässigen wir die Dispersion
Welche Eigenschaften hat eine Welle?
- Geschwindigkeit
- Form
- Wellenlänge
- Amplitude
Wir können eine Welle auf 2 Arten “beobachten”
#### A: Foto für jeden Moment
Wir können eine Filmaufnahme machen, bei welcher wir jede Sekunde ein Foto machen.
Das Foto hat dann die Form:
#### B: Amplitude an jedem Ort (für die gesamte Messperiode)
Physikalisch bedeutet dies, dass ich z.B. eine Boje im Wasser habe, und die Höhe der Boje gegen die Zeit auftrage
Wir bemerken, das bei positiver Ausbreitungsgeschwindigkeit sich die Achsen umkehren.
Dies kommt davon, dass wir zuerst das vordere ende der Welle sehen, und “zuerst” in unserem Zeitdiagramm links ist.
Wir möchten also eine Funktion mit einer bestimmten Form mit einer gewissen Geschwindigkeit verschieben.
#### Repetition Verschiebung von Funktionen
#### Die Lösung der Allgemeinen (dispersionslosen) Wellengleichung
Wir beginnen mit einem Schnappschuss der Welle:
$\xi(x,t=0)$
z.B. mit $\xi(x, t=0)= A\sin(kx)$ (wir brauchen $k$ um die Einheit von $x$ wegzubekommen)
$\sin(\alpha)$ ist $2\pi$ periodisch. d.h. $\alpha = kx = 2\pi$ ist die Bedingung für eine __räumliche__ periode aka. eine Wellenlänge
$x = \frac{2\pi}{k} = \lambda$ ist also eine Wellenlänge
Möchten wir nun diese Funktion mit der Geschwindigkeit $v$ nach rechts verschieben können wir betrachten das $v = \frac{\lambda}{T}$ (Eine Wellenlänge pro Periode)
Wie wir vorher betrachtet haben, eine Verschiebung der Funktion nach rechts, entspricht dem “früher starten” also der Subtraktion im Argument
$\xi(x,t) = A\sin(k(x-v\cdot t))$
$\xi(x,t) = A\sin(kx-kv\cdot t))$
$kv = k \frac{\lambda}{T} = \frac{2\pi}{T} = \omega$
$\xi(x,t) = A\sin(kx-\omega t))$
Das selbe nun noch für die Welle die nach links geht.
Aus der Tatsache das Welle + Welle = Welle (superpositionsprinzip) gilt dann
$\xi (x,t) = f(kx-\omega t) + g(kx + \omega t)$
Wobei $f$ die form der rechtsbewegten Welle ist, und $g$ die Form der Welle die nach links geht
### Die Harmonische Welle & Das Superpositionsprinzip
Def Harmonische Welle
$$\xi(x,t) = \xi_{0}\sin(kx \pm \omega t)$$
Harmonische Welle (komplexe Schreibweise)
$$\xi(x,t) = \xi_{0} e^{i(kx \pm \omega t)}$$
Hier wird immer implizit der Realteil verwendet
Dazu sind folgende Identitäten nützlich
Insb gilt
$e^{\pm i\phi} = cos(\phi) \pm i\sin(\phi)$
Superposition: $Welle + Welle = Welle$
Fakt: Jede “schöne” Funktion kann als Summe/(Integral) von harmonischen Funktionen geschrieben werden.
Experiment: PhyPhox
1) Betrachte das Frequenzspektrum einer Sinuswelle
2) Betrachte das Frequenzspektrum eines Pulses
1) Wir sehen das ziemlich genau eine Frequenz getroffen wird
2) Wir sehen das fast alle Frequenzen getroffen werden (superposition von vielen verschiedenen sinusschwingungen)
### Intuition für Physikalische Wellen
Da Wellen prinzipiell aus 2 Teilen bestehen
1) Schwinger
2) Kopplung
Und die Wellenfront sich wohl etwa so schnell wie die Energie ausbreiten muss (wäre ja komisch wenn wir eine Wellenfront ohne Energie oder vice-versa hätten)
Können wir uns überlegen wie sich 1 und 2 auf die Wellengeschwindigkeit auswirken:
1) Je träger der Schwinger, je langsamer nimmt er Energie auf -> Kleinere Wellengeschwindigkeit
2) Je stärker gekoppelt die Schwinger, je schneller wird Energie übertragen -> Grösser die Geschwindigkeit
#### Anwendung
Schall in Helium vs Schall in Luft
Luft ist dichter -> träger als Helium
-> Schallgeschwindigkeit in Luft ist kleiner
Bei konstanter Wellenlänge (das Stimmband und der Resonnanzkörper haben sich nicht geändert)
gilt: $v = f\lambda$
$f = \frac{v}{\lambda}$
Dh. je grösser die Geschwindigkeit -> je höher die Frequenz
In Helium ist der Schall schneller -> Wir hören höhere Frequenzen
##### Verständnisfrage 1
Wo ist der Schall schneller?
- In einem gespannten Seil
- In einem schlaffen Seil
Im gespannten Seil ist die Kopplung stärker -> Höhere Schallgeschwindigkeit
##### Verständnisfrage 2
Wo ist eine Walstimme höher?
- Am Meeresboden
- Knapp under der Oberfläche
- Lässt sich so nicht sagen
Am Meeresboden wirkt ein höherer Druck -> Die Wassermoleküle werden stärker aneinander gepresst -> Sowohl die Dichte als auch die Kopplungsstärke gehen hoch
Wir können keine eindeutige Aussage treffen
##### Verständnisfrage 3
Licht ist eine Elektromagnetische Welle. In einem Material muss zusätzlich zum Feld, auch noch Ladung beschleunigt werden. Was lässt sich über die Geschwindigkeit in Materialien sagen?
- Das Licht ist schneller im Medium
- Das Licht ist langsamer im Medium
Die zusätzliche Arbeit die verrichtet werden muss kann als eine art Trägheit aufgefasst werden, daraus folgt dass das Licht im Medium langsamer ist.
## MC
### Q1:
Was ist die generellste Lösung der Wellengleichung?
**a)** $F(x,t) = f(kx-\omega t) + g(kx+\omega t)$
**b)** $F(x,t) = A\sin(kx-\omega t) + B\cos(kx-\omega t)$
**c)** $F(x,t) = Ae^{i(kx-\omega t)} + Be^{i(kx+\omega t)}$
**d)** $F(x,t) = f(kx) + g(\omega t)$
**a)**
- Nicht alle Wellen sind Harmonisch -> b,c sind ausgeschlossen
- Nicht jede Welle ist separabel in Ort und Zeit (eine Bewegte Welle hat Ort und Zeitabhängigkeiten) -> d) ist ausgeschlossen
Die Generellste Welle ist eine Welle die von Links nach Rechts geht + eine Welle die von Rechts nach Links geht.
### Q2
Was ist die Einheit der (Zug)-Spannung
**a)** Pascal
**b)** Newton
**c)** Newton/Meter
**d)** Sekunden
Mehr Seile bei gleicher Spannung muss mehr Kraft sein, also hat die Spannung eine Einheit die mit der Anzahl Seile skaliert.
Insb sollte dies wohl linear sein.
Pro Seil kommt eine Fläche $A$ hinzu.
Die Einheit der Zugspannung ist also Kraft/Fläche= Pascal
also a)
### Q3
Welche der Folgenden Gleichungen ist Nonsense?
$A$ eine Fläche
$F$ eine Kraft
$\epsilon$ die relative Verlängerung
$\sigma$ die Zugspannung
- $f= e^{\epsilon * A/ F}$
- $f = sin(\omega *t - \epsilon)$
- $f = \sigma^\epsilon$
- $f = A +\varepsilon A$
**b)** Die relative Verlängerung ist einheitenlos, $\omega \cdot t$ ist auch einheitenlos $\checkmark$
**c)** $x^{\textrm{einheitslos}} \checkmark$
**d)** $[m^{2}] + [m^{2}] \checkmark$
**a)** ist falsch.
$\frac{A}{F} = [\textrm{Pascal}]$
$e^{\textrm{einheit}}$ $\implies$ No!
## Bonus Material
Inhalt:
- Definition Welle: Ausbreitung einer Störung $$\Delta \xi = \divby{c^2}\dede{\xi}{t}$$
- Lösung der 1D Wellengleichung $$\xi(x,t)=f(x\pm vt)$$
- Definition Harmonische Welle $$\xi(x,t) = \xi_{0}\sin(kx \pm vt)$$
- Nutzen harmonische Welle: Jede (schöne) Funktion kann als Superposition von harmonischen Wellen gesehen werden.
- Superpositionsprinzip
- Wellenzahl, Kreisfrequenz, Frequenz
- $k = \frac{2\pi}{\lambda}$
- $v = \frac{\omega}{k}$
- $T = \frac{2\pi}{\omega}$
- $f = \divby{T}$
- Exponentialschreibweise:
- $\xi(x,t) = \xi_{0}e^{i(kx\pm \omega t)}$ (davon Realteil)
- Herleitung allgemeine Lösung in 1D (s10, ds14)
- Longitudinal/Transversal
- Seilwellen: $$v = \pm \sqrt{\frac{S}{\rho}}$$
- Grosse Zugkraft $\implies$ schnelle Schallgeschwindigkeit
- Je dichter $\implies$ langsamere Schallgeschwindigkeit
- Elastizität:
- reversibel bis Elastizitätsgrenze
- Zäh vs Spröde:
- Zäh $\implies$ plastische Verformung
- Spröde $\implies$ Riss bzw. Bruch
- relative Verlängerung (Verlängerung in (Anteilen) des Materials bei einer gewissen Spannung)
- $\varepsilon_{l}= \frac{\Delta l}{l} = \frac{\sigma}{E}$ (Hooke)
- Festkörperwellen:
- $v = \sqrt{\frac{E}{\rho}}$